Falkensteiner Ritterbund e.V.
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Untergang Burg Falkenstein

Baab el Sama

Hört was ich euch zu berichten habe, einige mögen schon mal davon gehört haben, und ihr mögt es nicht glauben, und dennoch sage ich euch, dass ich damals zugegen ward.
Damals, als Ritter noch für die heilige Sache kämpften, um die Pilger, welche zu den heiligen Stätten zogen, vor den Ungläubigen beschützten.

Schlecht war es damals bestellt um das Königreich Jerusalem oder das, was davon noch übrig war. Saladin fegte über das Königreich der Christen wie ein Sandsturm den wir dort auch Scirocco nannten, und hinterließ nichts als eine Christenlose Wüste. Viele große Könige gar Kaiser haben in dieser Zeit, im Zeichen des Kreuzes und mit Segen des Papstes das Schwert genommen und sind aufgebrochen in das heilige Land, doch alle scheiterten sie. Gott der Herr weiß warum..? Barbarossa, die größte Hoffnung Jerusalems ertrank jämmerlich beim Bade im Saleph und sein Heer zerstreute sich.
Richard Löwenherz, König Philipp von Frankreich und Leopold von Österreich belagerten Akkon und stritten sich untereinander um die Früchte ihres Sieges, anstatt gemeinsam den Feind niederzuschlagen. Es ging soweit, dass die meisten beleidigt abzogen und Löwenherz allein nach Jerusalem aufbrach. Tapfer und unvergessen focht Richard in der Schlacht bei Arsuf und Jaffa, doch schließlich musste auch er unverrichteter Dinge abziehen.
So blieb Jerusalem und fast das ganze Königreich maurischer Hand. Nach dem Abzug Richards begannen schwere Zeiten für die letzten christlichen Nester und Bollwerke. Ohne König und ohne Schutz gab es kein Recht! So wurde die Bevölkerung Opfer von maurischen und christlichen Räuberbanden.
Tod, Schändung und Raub war an der Tagesordung, die Leute darbten und siechten dahin und verloren den Glauben an Gott.
Dies war die Zeit einiger weniger Helden die wir heute noch in unseren Liedern besingen. So will ich erzählen von „Sawaad“ und von einem edlen Grafen und seinen tapferen Männern! Einem der mit seiner kleinen Schaar wieder für Recht und Ordnung sorgte und ihnen wieder den Glauben an Gott schenkte. Sie nannten ihn „Al Asfan Baazin“ den gelben Falken.
So hörtet die Geschichte von Baab el Sama und von dem Grafen Siboto IV. aus dem Abendlande und wie sie sich zugetragen hat.

Sibotos Truppen waren die einzigen, die nach Barbarossas Tod sich den Weg nach Jerusalem freikämpften. Sie waren in Akkon dabei und marschierten als einziges Deutsches Kontingent bei Löwenherz mit und fochten an seiner Seite bei Arsuf und Jaffa. Der Morgenstern mit dem Löwenherz so großartig bei Jaffa focht, war eine Leihgabe Sibotos, weil Löwenherz beim Aussteigen vom Schiff sein Schwert verlor.
Der Deutsche Orden welcher 1190 gegründet wurde, wurde von Siboto und seinem Schwertmeister Roderich in der Kriegskunst eingewiesen. Meister Sibrand und Meister Gerhard waren alte Zech- und Kampfgefährten und ehemals sogar Falkensteiner!
Aufgrund eines Empfehlungsschreibens von Siboto an den Papst wurde damals der Deutsche Orden gegründet. Als Löwenherz und Saladin schließlich Frieden schlossen und Löwenherz die Heimreise antrat, kehrte Siboto auf dem Landweg zu seiner Burg Falkenstein am Orontes zurück. 

Doch diese war in den Kriegswirren durch arglistige Täuschung von ungläubigen Sarazenen und Christlichen marodierenden Raubrittern eingenommen worden. Es waren in der Hauptsache sizilianische Normannen,Engländer und der päpstlichen Kurie treue ergebene Ritter, die ein Pfand gegen Kaiser Heinrich VI. brauchten, der Richard Löwenherz auf der Burg Trifels gefangen hielt und 100000 Silbermark Lösegeld forderte. Vor allem die Normannen hassten Kaiser Heinrich, da er nicht nur das Versprechen gebrochen hatte Kreuzfahrern wie Löwenherz freies Geleit zu gewähren, nein er schickte sich auch noch an, Sizilien zu erobern.

Nun dieser Haufen welche sich treffend die „Taariy“ die unerwarteten Besucher nannten, versperrten Siboto auf seiner eigenen Burg den Weg in die Heimat. Die Taariy nannten nun die Burg Falkenstein „Baab el Sama“, das Tor zum Himmel, weil die Burg den einzigen Weg durch das Gebirge ins das himmlische Tal des Orontes verschloss. Frech forderten sie von Siboto als Wegzoll Gold und Silber. Als würde ein Graf Siboto jemals Zoll zahlen, um an seiner eigenen Burg vorbei in seine Heimat zu gelangen.
Siboto bot den Verteidigern lediglich an sie am Leben zu lassen, wenn sie die Burg sofort verlassen würden. Er, der an der Seite von Löwenherz gekämpft hat, würde doch keine Bande von Räubern und Feiglingen bezahlen, die niemals den Mut aufbrächten ins heilige Land zu ziehen.

Als die Besatzer der Burg sein Angebot ablehnten, ließ er schwere Katapulte aufstellen, darunter den „Friedbringer“ und der Deutsche Orden einen schweren Tribok.

Und so fing sie an, die Belagerung von Baab el Sama, der Platz welcher heute noch als Sawaad, als schwarzer Fleck bekannt ist, es war in jenem unglückseligen Jahr 1192 zu Allerheiligen als es begann und die Troubadure den Stoff für ihre Lieder bekamen. Darunter das Lied vom Roderich, der beim Kampf um die Burg drei Tage lang mit einem Sarazenenpfeil im linken Hoden kämpfte. Oder Marquard von Donnersberg der mit seinem von einem Morgenstern zertrümmerten Bein die Zitadelle erklimmte und das Harem eroberte……..und so weiter und so fort.

Emmeram de Scryptos
Hofhistoriker
Anno Dominus 1212

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